Die Koordinatorinnen der Präventionsketten im Landkreis Peine, Elisa Behrens und Britta Herzberg, entwickelten gemeinsam mit den Schulen die Idee eines Willkommensbuches für Vorschulkinder. Das Projekt startete zunächst an zwei Schulen in der Stadt Peine. Mittlerweile sind noch weitere interessierte Schulen hinzugekommen.
„Wie sieht meine Grundschule aus? Was passiert da?“ Das sind Fragen von Vorschüler*innen, die die Idee des „Willkommensbuchs Schule“ ins Leben gerufen haben. Insbesondere während der Corona-Pandemie gab es zum Teil wenige Möglichkeiten für zukünftige Schulkinder, ihre baldige Schule vor Ort kennenzulernen. In einem Mal-Interview mit Vorschüler*innen zeigte sich, dass der Großteil der Kinder noch keine Vorstellung über die zukünftige Schule hatte und dadurch zum Teil Ängste vor der Einschulung vorhanden waren.
Im Rahmen des Projektes werden die Erst- und Zweitklässler einer Schule mit Kameras ausgestattet und dürfen ihre Schule und den dortigen Tagesablauf bildlich darstellen. „Es ist ein tolles Beteiligungsprojekt, das die Kinder als Expertinnen ihrer Schule sieht und die Kinderperspektive auf Schule darstellt“, erklärt Behrens. Dies stelle einen Paradigmenwechsel dar, denn erstmals bestimmen Kinder, welche Eindrücke ihres ersten Schuljahres für andere Kinder wichtig sind.
Die Fotos wurden in einem Pappringbüchlein mit entsprechenden Texten gedruckt. Die „Willkommensbücher Schule“ werden an die mit der jeweiligen Schule kooperierenden Kitas verteilt. Finanziert wird ihre Herstellung von der Auridis Stiftung gGmbH, sodass sie kostenlos für die Schulen und Kitas sind.
Die Aktion ist Teil der Aktivitäten der Peiner Präventionsketten, die in Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. aufgebaut wird. Das Ziel ist, Kitakindern die Möglichkeit zu geben, schon frühzeitig und selbstbestimmt viel über ihre zukünftige Schule erfahren zu können. Das soll möglichst allen einen guten Schulstart ermöglichen. Die Kitakinder können sich das Buch nehmen, wann immer sie das Thema beschäftigt und anhand dessen ihre Fragen und Wünsche loswerden.
„Das ‚Willkommensbuch Schule‘ ist als ein Baustein für die Übergangsgestaltung zu sehen und wird von weiteren Bausteinen ergänzt. Unser Ziel ist es, den Übergang zukünftig auf Grundlage der Wünsche und Bedürfnisse der Kinder zu gestalten“, so Behrens.
Kreissozialdezernentin Prof. Dr. Andrea Friedrich und der Jugendamtsleiter Maik Zilling begrüßen die Beteiligung der Kinder an allen sie betreffenden Angelegenheiten als einen wesentlichen Eckpfeiler für die zukünftige Ausrichtung präventiver Angebote im Landkreis Peine.
Autor/in: Fabian Laaß
Der Landkreis Peine hat dieses Projekt auch im Rahmen eines Highlightpapieres "Gesagt-Getan" präsentiert. Interessierte finde dort noch mehr Informationen zum Vorgehen und zur Konzeption des Projektes.