Der diesjährige Weltgesundheitstag fokussiert den massiven Einfluss des Sozialstatus auf die Gesundheit und die damit verbundenen ungleich verteilten Gesundheitschancen. Anlässlich des Gründungsdatums der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948 findet jährlich am 7. April der Weltgesundheitstag statt. Erstmalig rückt die WHO mit dem Kampagnenmotto "Building a fairer, healthier world" 2021 den Schwerpunkt Gesundheitliche Chancengleichheit (Health Equity) für das gesamte Kalenderjahr in den Mittelpunkt.
Seit Februar 2021 informiert ein neues Online-Portal von EuroHealthNet über gesundheitliche Ungleichheiten in Europa: Es bietet u.a. eine umfangreiche Ressourcendatenbank, interaktive Karten sowie Tools zum Messen und Verstehen von gesundheitlicher Chancengleichheit.
Corona als Verstärker der gesundheitlichen Ungleichheit
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sind schon unter "normalen" Bedingungen stärkeren gesundheitlichen und sozialen Belastungen ausgesetzt, als Kinder aus Familien mit höherem sozio-ökonomischem Status. Unter den aktuellen Pandemiebedingungen verschärft sich die Situation massiv. Eine internationale Arbeitsgruppe der International Union for Health Promotion and Education (IUHPE) hat eine Stellungnahme mit Empfehlungen veröffentlicht, um die durch die COVID-19-Pandemie gefährdete gesundheitliche Chancengleichheit zu stärken.
Kinder und Jugendliche - und hier vor allem die armen - werden trotz ihrer prekären Leebnslagen in der Planung zur Bekämpfung der Pandemiefolgen kaum berücksichtigt. Mit der Streitschrift "Corona-Chronik. Gruppenbild ohne (arme) Kinder." rücken Dr. Antje Richter-Kornweitz (Programmleitung Präventionsketten Niedersachsen) und Gerda Holz (Kinderarmutsforscherin, Frankfurt am Main) Kinder und Jugendliche – und insbesondere arme und weitere sozial benachteiligte – mehr in den Mittelpunkt des Corona-Geschehens. Ziel ist, Ankerpunkte für einen anderen Umgang und für sozial inkludierende Handlungsstrategien durch Politik und Praxis zu nennen.
Was tun wir zur Stärkung der Gesundheitlichen Chancengleichheit für alle Kinder!
Wir sind davon überzeugt, dass Präventionsketten als integrierte kommunale Strategien flexibel und tragfähig zur Förderung von gesundem Aufwachsen für ALLE Kinder beitragen. Orientierung bieten Ansätze der Gesundheitsförderung und Prävention, um Kinderarmut als Entwicklungsrisiko zu begegnen. 21 niedersächsische Kommunen haben sich im Programm "Präventionsketten Niedersachsen - Gesund aufwachsen für alle Kinder!" bereits auf den Weg gemacht, um durch integrierte kommunale Handlungstrategien gesundheitliche Chancengleichheit für arme Kinder und ihre Familien zu fördern und den Folgen von Kinderarmut präventiv zu begegnen.
Diese Kommunen zeigen auch, dass abgestimmte Strategien und gemeinsame Konzepte durch koordiniertes, ressortübergreifendes Handeln aller relevanten Akteur*innen sowie die Beteiligung von Kindern und Familienrelevanter für einen nachhaltigen Strukturaufbau auch in krisenhaften Zeiten, wie diesen, flexibel und tragfähig sind. Highlightsaus den Kommunen können Sie exemplarisch hier nachlesen.